Vesela Angelova Minkova will mit VAM Verlag, Euro Media, Belmonte Concepte & Co. aus Spanien ans Geld

14.04.2016 mit diversen Updates, zuletzt vom 03.02.2020 – Den Anzeigenbetrug mit der so genannten "Kölner Masche" verbinden Insider der Abzocker-Szene zumeist mit dem Bundesland Rheinland-Pfalz, dort dem Großraum um Bad Kreuznach. Doch sie ist offensichtlich so attraktiv, dass auch anderenorts Begehrlichkeiten geweckt werden. Zum Beispiel in Spanien.

Dort ist in diesem Jahr der VAM-Verlag V.A. Minkova, Inhaberin Vesela Angelova Minkova, aus Vergel-Alicante aktiv. V.A. Minkova, wie sich Inhaberin Vesela Angelova Minkova gerne abkürzt, ist jedenfalls dem Namen nach in der Welt der speziellen Anzeigen-, Branchenbuch- und Werbefirmen keine Unbekannte. Im vergangenen Jahr trat sie als Euro Media V.A. Minkova auf, davor war sie mit der Firma Belmonte Media Concept S.L. aus Valencia/Spanien tätig. Als deren Geschäftsführerin und Alleingesellschafterin.

Auf die Art und Weise, wie die VAM-Verlag V.A. Minkova, die Euro Media oder Belmonte Concepte S.L. mit Spam-Anruf, Legende und Fax an ihre Aufträge gelangen, wollen wir heute nicht vertieft eingehen; wir würden nur das wiederholen, was wir schon in einigen Dutzend unserer Blog-Beiträge zu dieser speziellen Business-Welt geschrieben hatten.

Wenn Sie mehr zu der Kölner Masche wissen wollen, empfehlen wir Ihnen unseren Spezial-Beitrag.

[Anzeigenbetrug mit der Kölner Masche]


Kein wirksamer Vertrag

Unabhängig davon, mit welchem Trick die Firmen der Vesela Angelova Minkova es schafften, Unterschriften von Gewerbetreibenden und Freiberuflern unter ihr Werbeformular zu ergattern; es ist damit kein wirksamer Vertrag zustande gekommen. Wie wir Juristen sagen: es mangelt an den essentialia negotii. Dazu muss man sich nur das Auftragsformular anschauen. Es geht um ein „Werbeobjekt“, heißt es im Fax, dass an die Betroffenen übersandt worden war. Was für eines? Von einem Infofolder und von Erster Hilfe ist die Rede.

Man kann erahnen, dass er verteilt werden soll. Aber wo? 200 Stück sollen verteilt werden, heißt es im Klein- und durch Faxübertragung besonders Schlechtgedrucktem. An„Postfachinhaber und durch direkte Verteilung bei öffentlichen Einrichtungen, Handwerk, Handel und Betriebe".

Doch nach welchen Kriterien erfolgt die Auswahl?

Die Verteilungsgebiete sind riesig. „Verteilung im PLZ Gebiet 56“ zum Beispiel. Es kann also geschehen, dass die Werbung für den Gemüsehändler, Fleischer oder Friseur 100 km entfernt verteilt wird. Ein Werbeeffekt ist damit kaum zu erzielen. Doch es geht noch ungenauer im Formular des VAM-Verlag V.A. Minkova. Es schweigt nämlich zu der Frage, wann das „Objekt“ überhaupt erscheinen soll.

Es steht auch noch zu Beginn des Kleingedruckten folgende Worte im Formular:

behördenunabhängig/ohne öffentlichen Auftrag“.

Und am Schluss des Kleingedruckten:

„Es handelt sich hier um einen neuen Auftrag, der in keinerlei Verbindung zu evtl. bereits bestehenden Aufträge bei uns oder einer anderen Firma steht.“

Warum das wohl von Vesela Angelova Minkova so betont wird?

[Beispiel eines Anzeigenformulars des VAM-Verlag V.A. Minkova, Vergel-Alicante]


Viel Geld wird gefordert

Es wird zur Vorkasse aufgefordert. 862,75 EUR einschließlich 19% MwSt. werden pro Auflage für eine etwa 8,5 * 4,3 cm kleine Anzeige verlangt. Zu zahlen auf ein Konto bei der Deutschen Bank in Barcelona.

Doch dabei bleibt es nicht. Viermal soll man innerhalb von zwei Jahren zahlen, heißt es im Kleingedruckten des VAM-Verlag-Formulars. Zusammen wären das dann 3.451,00 EUR. Vielleicht aber auch noch mehr: „Der Vertrag verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn er nicht spätestens drei Monate vor Ende des Vertragsablaufes schriftlich gekündigt wird.“


Die Post kommt aus Deutschland

Wenn der VAM-Verlag Post verschickt, verwundert es einen, dass dies aus Deutschland erfolgt und nicht aus Spanien.

[In Deutschland aufgegebener Briefumschlag des VAM-Verlag V.A. Minkova]

Ob Vesela Angelova Minkova wirklich eine Entscheiderin in den Firmen ist? Oder nur ein williges Strohpüppchen ihres deutschen Herrn? Diese spezielle Geschäftswelt war in der Vergangenheit schon für manche Überraschung gut, wenn man tiefer zu bohren begann.


Eine Forderungsabwehr ist möglich

So zustande gekommene Forderungen von VAM-Verlag, Euro Media oder der anderen Firmen, bei denen der Name der Vesela Angelova Minkova auftaucht, sind angreifbar. Nicht nur wegen der Art und Weise ihres Zustandekommens. Sondern vor allem auch, weil mit solchen Vertragsformulierungen kein wirksamer Vertrag zustande kommt. Eine frühest mögliche Reaktion ist nach unserer Erfahrung der sicherste Weg. Gerne können Sie uns deshalb ansprechen. Am besten mailen Sie uns – unverbindlich – vorab den kompletten Schriftwechsel; wir melden uns dann.




Update vom 27.04.2016:
Mit der TOP Inkasso GmbH ans Geld

Jetzt hat sich ein Geldeintreiber aus der Schweiz für die Vesela Angelova Minkova gemeldet. Die TOP Inkasso GmbH aus Luzern/Schweiz, nicht zu verwechseln mit der Top-Inkasso GmbH aus Deutschland. Die TOP Inkasso gibt als Geschäftszweck unter anderem den Erwerb und das Eintreiben schwer einbringlicher Forderungen an. Sie scheint bei einschlägigen Firmen beliebt zu sein, denn sie ist uns in diesem Zusammenhang wiederholt aufgefallen. Kein Wunder, denn schaut man sich deren Angaben im Schweizer Handelsregister an, wird in der Historie die personelle Querverbindung zur „Szene“ deutlich.

200 € Mehrkosten verlangt die TOP Inkasso GmbH in einem hier vorliegenden Aufforderungsschreiben von Betroffenen der Euro Media, Inh. Vesela Angelova Minkova. Zu zahlen auf ein Konto der schweizerischen Baloise Bank AG.



Update vom 29.09.2016:

Auch im Herbst 2016 ist die Euro Media der Vesela Angelova Minkova aktiv. Und wieder gibt es ein neues Bankkonto, auf das man überweisen soll. Jetzt bei der Cajamar Caja Rural, Sociedad Cooperativa de Credito im spanischen Almeria.

Der häufige Wechsel der Bankverbindungen ist typisch für “die Szene”. Meist ist er erzwungen. Wenn sich Beschwerden häufen, beenden viele Kreditinstitute die Geschäftsbeziehung. In Abzockerkreisen wird dies als eines der größten Probleme beschrieben.



Update vom 27.03.2017:
Medien & Designverlag GmbH

Der Schmu hat einen neuen Namen. Aus dem spanischen Ort Vergel/Alicante ist jetzt eine Medien & Designverlag GmbH aufgetaucht. Wieder wird mit der Kölner Masche versucht, an das Geld Betroffener zu gelangen. Das Formular, mit dem man Unterschriften zu ergattern versucht, entspricht fast eins-zu-eins dem, was man von den anderen Verlagen der Vesela Angelova Minkova kennt. Betroffene erhalten eine Rechnung, die sich auf mehr als 700 EUR beläuft. Für einen "Infofaltplan/Folder Erste Hilfe". Gezahlt werden soll auf ein Konto bei der Deutsche Bank Sociedad Anonima Espanola in Barcelona.

Eine Firma Medien & Designverlag GmbH existiert weder im deutschen, noch im spanischen Handelsregister. Alleine deshalb dürfte schon kein wirksamer Vertrag zustande kommen.

In Valencia ist allerdings eine Firma Medien & Designverlag SL registriert. Geschäftsführerin und Alleingesellschafterin der mit einem Stammkapital von 3.000 EUR ausgestatteten Firma ist Vesela Angelova Minkova.

Gegenüber dem spanischen Handelsregister gibt die Medien & Designverlag SL unter anderem die Baby- und Kinderbetreuung an, geriatrische Pflege in Heimen und Tagesstätten nebst Beerdigung die Ausfuhr von Lebensmitteln, Getränken und Tabak im Groß- und Einzelhandel ein. Für die Annahme, dass Geschäfte nach Art der Kölner Masche auch darunter fallen, bedarf es einer recht überschäumenden Phantasie.



Update vom 13.03.2018:
TOP Inkasso GmbH auch für die Medien & Designverlag SL

Die TOP Inkasso GmbH aus Luzern/Schweiz, über die wir in unserem Update vom 27.04.2016 bereits berichtet hatten, wird jetzt als Geldeintreiber auch für die Medien & Designverlag SL eingesetzt. Die TOP Inkasso bezeichnet dabei die Firma als Medien & Design Verlag SL; also in getrennter Schreibweise.

Warum auch immer, die TOP Inkasso hat eine neue Bankverbindung. Betroffene sollen jetzt das Geld auf ein Konto bei der Baseler Kantonalbank zahlen.



Update vom 19.09.2019:
Neues Trickformular

Auch 2019 ist die Medien & Designverlag SL der Vesela Angelova Minkova aus Spanien mit ihrer Masche aktiv. Das Trickformular wurde geändert. Die Überschrift heißt jetzt zum Beispiel „Bürgerinformation Berlin“. Tatsächlich geht es um einen Info-Folder Erste Hilfe, der in einer Auflage von 200 Exemplaren erscheinen soll; ein Thema, das mit Berlin nichts zu tun hat.

[Beispiel eines Formulars der Medien & Designverlag SL Sommer 2019]

Betroffene erhalten eine Rechnung. Sie sollen 996,03 EUR brutto binnen sieben Tagen auf ein spanisches Konto bei der Santander Bank oder der Sabadell Bank zahlen. Nach dem Kleingedruckten im Formular sollen die Betroffenen insgesamt viermal mit solcherart Rechnungen behelligt werden.



Update vom 03.02.2020:

Ein neues Trickformular der Medien & Designverlag S.L. ist aufgetaucht. Jetzt soll an eine Hamburger Nummer zurückgefaxt werden.

[Beispiel eines Anzeigenvertrages der Medien und Designverlag SL vom Februar 2019]




Ohne sie geht gar nichts:
[Callcenter - Maschinenräume der Abzockerszene]



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